Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG (BIGS) - Newsletter Winter 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG,

der Winter hat nun endgültig Einzug gehalten und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Unser Newsletter ist dieses Mal etwas länger geraten, da wir sowohl Ereignisse des alten Jahres Revue passieren lassen, als auch über Projekte des kommenden Jahres informieren.

Ein besonderes Ereignis fand Ende Mai statt: Die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Süd GmbH feierte ihr 70-jähriges Bestehen. Die BIGS gratulierte und freut sich auf weiterhin gute Partnerschaft.

Im September veranstaltete die Partnerschaft für Demokratie die fünfte Demokratiekonferenz des Landkreises Göttingen. 50 Teilnehmende konnten die Gelegenheit nutzen, sich untereinander zu vernetzen und gemeinsam zukünftige Projekte gegen Extremismus und für mehr Teilhabe zu entwickeln.

Das LEB-Projekt „Demokratie leben, erkennen, beraten“ lud ebenfalls im September zum Sommerfest unter dem Motto „Gibt dem Ehrenamt die Ehre – Vielfalt tut gut“ ins Rosencafé im Kloster Brunshausen ein. Die 70 Gäste konnten sich über den „Markt der Ideen“ und verschiedene Redebeiträge zum Thema Ehrenamt freuen.

Antonia Dreistadt hat 2019 ein sechswöchiges Praktikum in der Geschäftsstelle der Bildungsgenossenschaft absolviert. In ihrem Praktikumsbericht schildert sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse während dieser Zeit. Wir bedanken uns für ihre Mitarbeit und wünschen ihr für ihre Zukunft alles Gute.

Im Projekt „Profi! Arbeit – Sprache – Kontakte“ der Neuen Arbeit Brockensammlung sind noch Plätze frei. Das Projekt ermöglicht arbeitslosen Geflüchteten und MigrantInnen den Spracherwerb und erleichtert den Zugang zum Arbeitsmarkt durch verschiedene breitgefächerte Betreuungs- und Beratungsangebote.

Ab Januar 2020 gibt es die Möglichkeit, das Bildungsberatungsangebot der BIGS einmal im Monat auch in der Familienbildung Untereichsfeld e.V. in Duderstadt wahrzunehmen.

Die Anmeldung für die zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung „Systemische Beratung“ der Beschäftigungsförderung Göttingen ist angelaufen. Für alle Interessierten findet am 05.02.2020 ein Informationsabend in der Levinstraße 1 statt.

Die Volkshochschule Göttingen Osterode präsentiert drei Projekte für den leichteren Einstieg in den Arbeitsmarkt. Das Projekt „WidA – Wege in die Ausbildung“ vermittelt ausländischen Arbeitslosen verschiedene Grundkompetenzen, um Schwellen zur Ausbildung abzubauen.
„Integrationscoaching Plus“, ebenfalls ein Angebot für ausländische Arbeitslose, kombiniert Gruppenangebote mit individueller Begleitung und vermittelt Grundlagen, um sich auf dem Arbeitsmarkt orientieren zu können.
An junge Mütter mit betreuungsbedürftigen Kindern richtet sich das altbewährte Projekt „JuMiTa – Junge Mütter in Teilzeitausbildung“. Hier können sich junge Frauen auf verschiedenen Wegen auf eine Ausbildung vorbereiten.

Ein neuer VIC-Online-Kurs hat es sich zum Ziel gesetzt, ErwachsenenbildnerInnen das Konzept der Validierung näherzubringen. Diese Fertigkeit soll in der Migrations- und Integrationsarbeit eingesetzt werden, um Kompetenzen festzustellen, Lernprozesse zu dokumentieren und Fortschritte zu bewerten.

 

Mit diesen interessanten Rückblicken auf das ausgehende und den Ausblicken auf das kommende Jahr wünschen wir Ihnen geruhsame Ferien, frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Zu guter Letzt möchten wir uns bei allen Genossinnen und Genossen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Mitstreitern und Mitstreiterinnen bedanken, die uns übers Jahr begleitet haben. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung unserer guten Zusammenarbeit im neuen Jahr.

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Die Mitglieder berichten...

Arbeit und Leben feiert 70 jähriges Bestehen in Südniedersachsen

Die Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds. Süd gGmbH wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Die Gründung erfolgte für die Region Südniedersachsen 1949 durch die VHS und den DGB mit dem Ziel eine Erwachsenenbildung zu fördern, die zu einer demokratischen Republik passt. Eine kritisch-emanzipatorische Pädagogik sollte zu demokratischem Denken und Handeln beitragen. Einen besonderen Fokus bildete dabei immer auch die Bildung von Arbeiterinnen und Arbeitern. Das Ziel war die Ermöglichung von Teilhabe mündiger Bürgerinnen und Bürger an einer demokratischen Gesellschaft. Bis heute bietet die Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds. Süd gGmbH ein breites Spektrum von Bildungsangeboten von beruflicher über allgemeine bis zu politischer Bildung.

Am 29.05.2019 fand im Alten Ratssaal die 70-Jahr-Feier statt. Dr. Petra F. Köster begrüßte die ca. 120 Gäste und erinnerte an Ursprung und Geschichte der Bildungsvereinigung. Aber sie blickte auch ins Hier und Jetzt, die aktuellen Diskussionen, die durch Blogger und Influencer geprägt sind und die Herausforderung jüngere Erwachsene „abzuholen“ und passende Bildungsangebote zu gestalten. Nach Grußworten von Rolf-Georg Köhler, Marcel Riethig und Maximilian Schmidt (AUL Geschäftsführer) stellte sich ARBEIT UND LEBEN Nds. Süd mit seinen vielfältigen Arbeitsbereichen an Stationen vor und es boten sich reichlich Gelegenheiten zu Austausch und geselligem Beisammensein. Zur Auflockerung gab es eine Runde Lachyoga, für das leibliche Wohl sorgten die Kolleginnen und Kollegen aus dem hauseigenen Ausbildungsrestaurant.

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Demokratie schafft Zukunft - Fünfte Demokratiekonferenz im Landkreis Göttingen

Demokratie schafft Zukunft - Fünfte Demokratiekonferenz im Landkreis Göttingen

Unter der Überschrift „Demokratie schafft Zukunft" trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik, um über die Weiterentwicklung der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Göttingen ab 2020 zu diskutieren. Hierbei wurden neue Projektideen entwickelt sowie eine engere Verflechtung mit anderen Akteuren erreicht.

Der Ort für diese 5. Demokratiekonferenz war am am 27. September 2019 die Jugendherberge Göttingen.

Die Partnerschaft für Demokratie, gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, startet 2020 in ihre zweite fünfjährige Förderperiode. Regional setzt sich die Partnerschaft dafür ein, Strukturen gegen extreme Rechte, Gewalt und menschenverachtende Einstellungen zu stärken, zivilgesellschaftliche Prozesse im ländlichen Raum weiterzuentwickeln sowie die demokratische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Begrüßt wurden die rund 50 Teilnehmenden von dem Sozialdezernenten des Landkreises Göttingen Marcel Riethig. Er unterstrich die Wichtigkeit der Partnerschaft für Förderung der Demokratie und begrüßte die Etablierung dieses wichtigen Projektes über 2020 hinaus. „Demokratie ist kein Selbstläufer. Die Projekte der Partnerschaft tragen dazu bei, sie mit Leben zu füllen“, hob Herr Riethig hervor.

Nach einem kurzen Rückblick auf die derzeitige Förderperiode stand die Vernetzung der Teilnehmenden im Fokus. Neben einer Vernetzungsrunde, in welcher sie sich mit verschiedenen Netzwerkpartnerinnen aus unterschiedlichen Teilen des Fördergebietes austauschten, bildete die Entwicklung zukünftiger Projekte das zentrale Anliegen der diesjährigen Demokratiekonferenz. Die Grundlage der Planungsarbeit bildeten mit der Demokratieförderung im ländlichen Raum, der Extremismusprävention und der Förderung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen drei Ziele, die im Antrag für die neue Förderperiode schon grob benannt sind.

Mit Hilfe der Methode des Walk-Around wurden die Ziele für Aktivitäten sowie Projektideen mit möglichen Ansprechpersonen zur Projektumsetzung durch die Teilnehmenden konkretisiert. „Der Austausch und die Projektplanung mit unseren Netzwerkpartner*innen ist unerlässlich, um auch in der kommenden Förderperiode kreative und innovative Projekte zu realisieren sowie die Zielsetzungen der Partnerschaft im gesamten Fördergebiet voranzutreiben“, betonte Tobias Schläger von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft.

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Sommerfest des LEB-Projektes „Demokratie leben, erkennen, beraten“

 Gibt dem Ehrenamt die Ehre – Vielfalt tut gut

Am Donnerstag, den 05. September 2019 fand im Rosencafé im Kloster Brunshausen das Sommerfest des LEB-Projektes „Demokratie leben, erkennen, beraten“ statt. Unter dem Motto „Gibt dem Ehrenamt die Ehre – Vielfalt tut gut“ kamen siebzig Gäste aus den LEB-Regionen Braunschweig und Südniedersachsen zusammen.

Die Besucher*innen hatten die Möglichkeit, sich und ihre ehrenamtliche Arbeit auf dem „Markt der Möglichkeiten“ mit eigenem Stand im schönen Garten des Rosencafés zu präsentieren. Wer ohne Stand kam, hat sich von der Arbeit anderer Gruppen und Vereinen bei Kaffee und Kuchen inspirieren lassen. Auf diesem Weg konnten die Veranstalter*innen der bunten und vielfältigen Vereinslandschaft eine würdige Plattform bieten. Nachdem alle die Möglichkeit hatten ins Gespräch zu kommen, gab es informativen Input von zwei Demokratieberater*innen und dem Referenten Matthias Klockenbusch (Akademie für Ehrenamtlichkeit, Berlin).

Zwei der sechs Demokatieberater*innen, Petra Siems und Joachim Winters, die in zwischen 2017 und 2019 ausgebildet wurden, haben sich in einer Podiumsdiskussion den Fragen rund um Demokratie und demokratiefeindliche Haltungen gestellt. Als sensibilisierte Berater*innen unterstützen sie ihre Vereine in ihrer sozialen Verantwortung sowie bei ihrer aktiven Demokratiegestaltung. Extremistischen und verfassungsfeindlichen Strömungen entgegenzuwirken steht dabei im Vordergrund.

Im anschließenden Vortrag ging es besonders um die Herausforderung der Nachwuchsgewinnung im Ehrenamt. Zu unterscheiden sei das alte, traditionelle Ehrenamt der Vereine und das neue Ehrenamt, was oft aus persönlicher Betroffenheit entsteht. Beide zusammen zu bringen, ist hierbei die Schwierigkeit. Es gilt neue Strukturen, Denk- und Arbeitsweisen zu schaffen. Das Ehrenamt muss sich für Menschen mit der eigenen Lebenssituation vereinbaren lassen. Im Wesentlichen sind Vereine dann erfolgreich, wenn sie die persönliche Beziehungsebene sorgfältig aufbauen, vielfältige Lebensformen berücksichtigen und zugleich ihre Zwecke wirksam verfolgen.

Nach den Redebeiträgen konnten alle Gäste noch in lockerer Runde bei Saxophon und Grillbuffet den Tag ausklingen lassen. Die Projektkoordinator*innen (Samuel Loos und Nele Marie Lucks) haben sich über den regen Austausch und die entspannte Atmosphäre sehr gefreut.

Eine Fortsetzung des Projekts und damit mehr ausgebildete Demokratieberater*innen wären wünschenswert. Derzeit warten die Projektkoordinator*innen noch auf die Bewilligung der nächsten Förderperiode.

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Erfahrungsbericht über mein Praktikum bei der Bildungsgenossenschaft

Das sechswöchige Praktikum bei der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG mit Sitz in Göttingen gestaltete sich für mich sehr interessant und abwechslungsreich. Die Vielfalt der Arbeitsbereiche der BIGS wurde mir durch die verschiedenen Projekte wie FairBleib, IQ, die Bildungsberatung oder die Sprachtests schnell klar. Der Anspruch, die Bildungsgenossenschaft mit ihren komplexen Strukturen sowie inhaltlichen Tätigkeitsbereichen komplett zu ergründen, musste ich verständlicherweise im Rahmen eines zeitlich begrenzten Praktikums verwerfen. Jedoch wurden mir mit der Zeit vor allem die Strukturen und Inhalte von FairBleib und IQ vertraut, sodass ich mich immer aktiver einbringen konnte. Aber auch die Mitarbeiter_innen aus anderen Bereichen teilten spezifische Kenntnisse und Erfahrungen aus dem jeweiligen Gebiet mit mir. Die freundliche Arbeitsatmosphäre ermöglichte es mir, die zahllosen Fragen, die sich immer wieder ergaben, stets zu stellen und eine ausführliche Antwort zu bekommen.

Im Büroalltag konnte ich Einblicke in die Projektleitung von FairBleib Südniedersachsen-Harz erhalten sowie bei Beratungen Hospitieren. Bei Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungen wurde ich in die Vor- und Nachbereitung verschiedenster Fälle mit einbezogen, konnte eigenständige Recherche- und Datenverarbeitungsarbeiten erledigen. Ich konnte an verschiedenen internen sowie externen Treffen, AGs und Schulungen teilnehmen, wodurch mir die Bedeutung der starken Vernetzung auf (über-)regionaler Ebene immer deutlicher wurde. Besonders interessant war für mich die Auseinandersetzung mit Ideen und der Entwicklung von neuen Projekten, da vor allem in diesem Bereich neben langjähriger Erfahrung auch Kreativität gefragt ist.

Für mich persönlich werte ich das Praktikum als einen großen Erfolg, denn ich konnte meinen Erwartungen entsprechend einiges für meinen weiteren Lebens- und Arbeitsweg lernen. Mit dem Bachelorabschluss schlich sich mir eine Unsicherheit in Bezug auf den zukünftigen Arbeitsmarktzutritt ein. Durch das Praktikum bei der BIGS habe ich nun konkrete Vorstellungen, welche Kenntnisse und Qualifizierungen ich während meines bald anstehenden Masters angehen möchte. Die Arbeit im Bereich der Integration und Migration gefällt mir sehr gut und mein Interesse, mich auf diesem Gebiet weiter auszubilden, ist durch das Praktikum gewachsen.

Vielen Dank für die vielen Einblicke und Erfahrungen!

Antonia Dreistadt

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Das ESF-Projekt „Profi! Arbeit-Sprache-Kontakte“ der Neue Arbeit Brockensammlung

Im ESF-Projekt „Profi! Arbeit-Sprache-Kontakte“ welches sich an (langzeit-) arbeitslose Flüchtlinge und Migranten mit geringem Sprachniveau richtet haben wir noch freie Plätze.

Das Projekt richtet sich an Migrant*innen und Geflüchtete im SGB II Bezug mit geringen Sprachniveau (maximal A2), die ihre Sprachkenntnisse verbessern und ihren Weg in die Arbeit finden wollen. Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines berufsspezifischen Sprachschatzes und die Anhebung des Sprachniveaus, durch eine praxisnahe Verzahnung von Sprachunterricht und Arbeit. Sprachbarrieren, die einer Arbeitsaufnahme entgegenstehen, sollen abgebaut werden und die Arbeitsaufnahme ermöglicht werden. Neben dem Spracherwerb werden Kern- und Schlüsselkompetenzen für den Alltag und die Arbeitswelt vermittelt, Kommunikations- und Informationskompetenzen erweitert, und durch enge sozialpädagogische Begleitung die Autonomie, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl sowie Selbstbewusstsein der Teilnehmer gefördert. Eine berufliche Orientierung und Erprobung in den verschiedenen Berufsfeldern und Abteilungen der NAB (Tischlerei, Malerabteilung, Verkauf, Lager/ Transport, Garten- und Landschaftsbau und Reinigung) hilft bei der Eignungsfeststellung und Berufswegplanung und dem Aufzeigen der Wege zum Erreichen der möglichen Ziele. Hinzu kommt die Vermittlung von Fachkenntnissen und weiterer Qualifizierungsmodule. Die betriebliche Erprobung in Wirtschaftsbetrieben auf dem 1. Arbeitsmarkt und Vermittlung in eine sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ist dabei das oberste Ziel. Auch der Umgang mit Unterstützungsangeboten von Behörden und Institutionen soll durch persönliches Kennenlernen vereinfacht und die Netzwerkbildung im sozialen Bereich durch das Kennenlernen der vielfältigen Angebote im Freizeit- und Sportbereich erweitert werden.

Derzeit sind noch Plätze frei! Kontakt: Janusz Mallek / Sonja Lentz

Tel.: 0551 506 73 25 / Tel.: 0551 506 73 23 Fax: 0551 506 73 49

E-Mail: j.mallek@neue-arbeit-brockensammlung.de sonja.lentz@neue-arbeit-brockensammlung.de

Weitere Informationen können Sie der Broschüre des Projektes entnehmen.

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Bildungsberatung in Duderstadt

Die Bildungsberatung der BIGS wird sich im kommenden Jahr 2020 um einen weiteren Standort erweitern.
Bildungsberaterin Maren Lauble wird ab Januar immer am 2. Freitagvormittag des Monats in den Räumen der Familienbildung Untereichsfeld e.V. in Duderstadt für Beratungsgespräche zur Verfügung stehen. Sie berät bei Fragen zu Aus-, Weiter- und Fortbildung, Berufs(neu-)einstieg und beruflicher Neuorientierung. Die Beratung ist kostenlos.

Termine können per E-mail unter m.lauble@bildungsgenossenschaft.de vereinbart werden.

Selbstverständlich stehen die Bildungsberaterinnen der Bildungsgenossenschaft auch weiterhin in den Räumen der Geschäftstelle der BIGS in der Langen-Geismarstr. 73 zur Verfügung.

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Systemische Beratung (DGSF)

Weiterbildungsmöglichkeit für Mitglieder der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG

Seit Sommer 2018 bietet die Beschäftigungsförderung Göttingen in Kooperation mit dem Sozialpädagogischen Bildungswerk Münster (Sobi) die zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung „Systemische Beratung“ an. Ein neuer Durchgang beginnt am 04.06.2020, die Anmeldung hierfür ist ab sofort möglich. Am 05.02.2020 findet von 17:30 bis 19:00 Uhr ein Informationsabend mit dem Lehrtherapeuten Horst Balmer statt, an dem alle Detailfragen gestellt werden können.  Ort: Alte Phywe, Levinstr. 1, 37079 Göttingen, 1. OG.

Was ist „Systemische Beratung“?
Systemische Beratung und Therapie ist eine zentrale Handlungs- und Interventionsform in vielen sozialen, pädagogischen, therapeutischen und medizinischen Arbeitsfeldern.
Unter systemischer Beratung versteht man die pädagogische/psychosoziale Arbeit mit Einzelnen, Familien, Gruppen und Systemen. Ausgangspunkt der systemischen Sichtweise ist die Betrachtung von Menschen als Teil eines Beziehungsnetzes, innerhalb dessen unterschiedliche Sichtweisen der Realität konstruiert werden. Der systemische Berater/Therapeut ist also ein Spezialist, der sich auf der Grenze zwischen verschiedenartigen Realitäten bewegt und seine Klient/innen in ihrem Bemühen unterstützt, vorhandene Muster, Tabus, verdeckte Aufträge etc. sichtbar zu machen, um so das individuelle Handlungsspektrum zu erweitern und Perspektivwechsel zu ermöglichen.
Die Fortbildung „systemische Beratung“ integriert den beruflichen Alltag der Teilnehmer/innen in umfassender Weise. Sie vermittelt Methoden und Techniken des systemischen Ansatzes mit dem Ziel, umfassend, integrativ und praxisnah Handlungskompetenz in den unterschiedlichen sozialen, therapeutischen oder beratenden Arbeitsfeldern zu entwickeln.
Die einjährige Fortbildung kann als Baustein einer umfassenden Weiterbildung genutzt werden und wird als „Grundkurs systemische Beratung“ bescheinigt. Nach Teilnahme an einem weiteren einjährigen Aufbaukurs können die Teilnehmer/innen ein von der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) anerkanntes Zertifikat in „systemischer Sozialtherapie und Beratung“ erwerben.

Weitere Informationen gibt es auf den Webseiten des Sobi (www.sobi-muenster.de/) sowie der BFGoe (www.bfgoe.de/systemische-beratung/).

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Vielseitige Angebote für Geflüchtete, Migrant*innen und junge/alleinerziehende Mütter an der VHS Göttingen Osterode

Gleich zwei neue VHS-Angebote verbessern nachhaltig die Beschäftigungsfähigkeit von Geflüchteten und Migrant*innen. Ziel ist es, sie auf eine Ausbildung bzw. die Aufnahme einer Beschäftigung vorzubereiten. Die Teilnehmenden erhalten individuelle Unterstützung und können sich intensiv auf das Berufsleben in Deutschland vorbereiten.

WidA - Wege in die Ausbildung

Das Projekt WidA dient der Vorbereitung auf eine Ausbildung. Es reagiert damit auf die aktuelle Situation des regionalen Arbeitsmarktes: Zum einen profitieren ausländische Arbeitslose bisher nur wenig vom Aufschwung am Arbeitsmarkt– ihre Ressourcen bleiben oftmals ungenutzt. Zum anderen ist die Zahl der Ausbildungsplatzbewerber*innen weiterhin rückläufig und Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt.

Ziel des Projekts ist es, hier eine Schnittstelle aufzubauen, da viele Migrant*innen und insbesondere Geflüchtete in einem Alter sind, in dem die Aufnahme einer Ausbildung tragfähige berufliche Perspektiven eröffnen kann.

Über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten erwerben die Teilnehmenden Kenntnisse, die ihnen den Übergang in eine Ausbildung erleichtern. Sie lernen Ausbildungsberufe, das Berufsbildungssystem und Möglichkeiten der Finanzierung einer Ausbildung kennen. Ebenso erarbeiten sie ein persönliches Profil, um passende Berufsfelder zu finden. Verschiedene Qualifizierungsbausteine zu berufsbezogenem Deutsch, Mathe, EDV, Arbeiten und Leben in Deutschland und weiteren Grundkompetenzen bereiten auf die Berufsschule und das Arbeiten im Betrieb vor. Ausgedehnte Praxisphasen erlauben es zudem, betriebliche Strukturen kennenzulernen und Kontakte zu potenziellen Arbeitsgebern zu knüpfen.

Kontakt

VHS Göttingen Osterode gGmbH

Sonja Lehmann

Tel. 0551 4952 243

s.lehmann@vhs-goettingen.de

Integrationscoaching plus

Das zweite neue Projekt, Integrationscoaching plus, richtet sich ebenfalls an Geflüchtete und Migrant*innen mit dem Ziel der Arbeitsaufnahme.

Kern des Angebots ist ein sechsmonatiges individuelles Coaching. Parallel dazu hält die VHS sechs jeweils 8-wöchige begleitende Gruppenangebote zur Verringerung und Beseitigung typischer zielgruppenspezifischer Vermittlungshemmnisse bzw. zur Heranführung an den Arbeitsmarkt vor. Einzelne, im Coachingprozess identifizierte Themen können und sollen hier vertieft bearbeitet werden. Die Angebote finden an zwei bzw. drei Vormittagen pro Woche statt und können auch unabhängig vom Coaching besucht werden.

Zwei Angebote zur berufsbezogenen Sprachförderung zielen auf eine Erweiterung der berufsfachlichen Sprachkenntnisse ab. In den Angeboten „Leben und Arbeiten in Deutschland“, „Schlüsselkompetenzen“ und „EDV für den Beruf“ erlangen die Teilnehmenden Kenntnisse als fundierte Grundlage für die eigene Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt. Themen aus dem Angebot „Arbeitsmarktkompetenz“, wie Berufskunde/Berufsorientierung, Ausbildungs- und Berufseinstiegsmöglichkeiten und ein umfassendes Bewerbungstraining ermöglichen es den Teilnehmenden, sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren und auch nach der Qualifizierung selbständig Beschäftigung zu suchen.

Kontakt

VHS Göttingen Osterode gGmbH

Heike Truckenmüller

Tel. 0551 4952 263

h.truckenmueller@vhs-goettingen.de

JuMiTa – Junge Mütter in Teilzeitausbildung

Seit vielen Jahren hat sich das Projekt JuMiTa bewährt, das aufgrund des großen Bedarfs auch weiterhin im Programm der VHS ist. JuMiTa richtet sich an junge, oft alleinerziehende Mütter mit betreuungsbedürftigen Kindern, die sich hier auf eine Ausbildung vorbereiten können.

Unterrichtszeiten sind so gestaltet, dass die Betreuung der Kinder durch institutionelle Betreuungseinrichtungen abgedeckt ist. Ergänzt wird diese Betreuung durch eine Kooperation mit der Kindertagespflegebörse Göttingen, die die Teilnehmerinnen bei der Organisation der Kinderbetreuung unterstützt.

Im ersten Teil werden die Teilnehmerinnen an den Ausbildungsmarkt herangeführt und auf die Bewerbung für eine (Teilzeit-) Ausbildung, Umschulung oder Arbeit vorbereitet. Die Teilnehmerinnen entwickeln eine berufliche Perspektive, erstellen Bewerbungsunterlagen, erwerben Selbstvermarktungsstrategien und bereiten sich auf Bewerbungsverfahren vor.

Im weiteren Verlauf geht es um die Verringerung oder Beseitigung von festgestellten Vermittlungshemmnissen. Zur Vorbereitung auf die Berufsschule werden berufsfachliche Kompetenzen vermittelt. Weitere Inhalte sind u. a. das Einübung von Schlüsselkompetenzen, die Organisation der Kinderbetreuung, Lerntechniken und Zeitmanagement. Ein sechswöchiges Praktikum ist fester Bestandteil des Projektes.

Kontakt

VHS Göttingen Osterode gGmbH

Krischna Gutschke

Tel. 0551 4952 274

k.gutschke@vhs-goettingen.de

In allen drei Projekten kann die Teilnahme vorbehaltlich der Förderung durch das Jobcenter bzw. die Agentur für Arbeit mit einem Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein gefördert werden. Ein laufender Einstieg ist nach Absprache möglich! Weitere Informationen finden Sie hier.

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Lernen mit Kopf, Herz und Hand – für ein Leben in Vielfalt

 

Validierung macht Kompetenzen für Integration sichtbar

Für ein Leben in Vielfalt brauchen Migrantinnen, Geflüchtete und die sog. Mehrheitsgesellschaft verschiedene Kompetenzen. Vor diesem Hintergrund entwickelte das im Rahmen von Erasmus+ geförderte Projekt VIC (Validating Integration Competences) unter der Leitung von BUPNET und dem DVV International einen Online-Kurs, der zum Ziel hat, Erwachsenbildner*innen das Konzept der Validierung zu vermitteln, um damit Diversity-Kompetenzen zu fördern und anzuerkennen.

Den Integrationsprozess unterstützen

Die VIC-Partner waren sich einig, dass Integration als zweiseitiger Prozess angelegt sein muss. Nicht nur Geflüchtete benötigen eine Vielzahl von Kompetenzen, um sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden, sondern auch die Mehrheitsgesellschaft muss neue Dinge lernen, um mit den Herausforderungen, die ein Leben in Vielfalt stellt, positiv umgehen zu können.

Als Grundlage für die Entwicklungsarbeit wählten die Partner die auf dem 1986 erschienenen Delors Report basierende Definition: „Learning to live together in a diverse society – Lernen, in einer vielfältigen Gesellschaft zusammenzuleben“. Es geht also darum Kompetenzen für ein gutes Miteinander in einer Gesellschaft zu fördern, die durch Vielfalt geprägt ist.

Für den Online-Kurs wurden insgesamt 14 Kompetenzen benannt, die für ein Leben in Vielfalt bedeutsam sind: u. A. Problemlösung, Soziales Engagement, Lernbereitschaft, Interkulturelle Kompetenz, Eigenverantwortung.

Warum das Abbilden von Kompetenzen wichtig ist

Ziel von Validierung ist es, das gesamte Spektrum der Kompetenzen einer Person sichtbar zu machen und zu bewerten. Und zwar unabhängig davon, wo diese Kompetenzen erworben wurden. Im VIC-Projekt wird LEVEL5 – ein erprobtes System zur Validierung von Kompetenzen (https://reveal-eu.org/level-5) – in der Unterrichtspraxis als Instrument zur Bewertung eingesetzt. Validierung bringt vielfältige Chancen mit sich: einen verbesserten Zugang zu Bildungsangeboten, eine erhöhte Beschäftigungsfähigkeit, Steigerung des Selbstwertgefühls, um nur einige zu nennen.

Der VIC-Online-Kurs

Der Kurs richtet sich an Lehrkräfte und Beratende, die mit Migrant*innen und Geflüchteten arbeiten. Er zielt darauf ab, dass Teilnehmende im Rahmen ihrer Lehr- oder Beratungstätigkeit verschiedene Diversity-Kompetenzen gezielt planen, fördern und validieren lernen. Mit Hilfe von LEVEL5 können sie mit ihren Lernenden Lernprozesse und -fortschritte besprechen, diese bewerten und dokumentieren.

Der Kurs umfasst vier online Module zu Themen der Validierung, kompetenzorientiertem Lernen sowie Ideen für Lernprojekte und -aktivitäten. Je nach vorhandener Erfahrung hat der Kurs einen Umfang von ca. 25–40 Stunden. Über die VIC-Projektwebseite können sich Interessierte selbstständig registrieren und den Kurs absolvieren: https://integrationcompetence.eu/training/

Weitere Informationen

Sabine Wiemann

BUPNETGmbH
swiemann@bupnet.de

 

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Bildnachweise Titelbild: Bild von Maren Lauble